In der Schweiz hat der Begriff ‚Öhi‘ eine tiefgehende kulturelle Bedeutung, die stark mit der Figur des Alm-Öhi aus dem berühmten Kinderbuch ‚Heidi‘ von Johanna Spyri verknüpft ist. Als Großvater der Hauptfigur Heidi tritt der Alm-Öhi in der Geschichte als väterliche Gestalt auf, die im Schweizer Dialekt oft als Oheim bezeichnet wird. In der Südostschweiz steht ‚Öhi‘ daher nicht nur für die familiäre Bindung zu einem Onkel oder Großvater, sondern spiegelt auch die Beziehung zur Natur und den ländlichen Lebensstil wider, wie er in typischen Heimatfilmen dargestellt wird. Zudem wird der Begriff häufig in Verbindung mit einem Mündel verwendet, was auf eine entfernte Verwandtschaft zu einem mütterlichen Onkel hindeuten kann. ‚Öhi‘ symbolisiert somit Traditionen und regionale Werte, die besonders in der Schweizer Literatur und im Film, vor allem in der alpinen Kultur, fest verankert sind.
Die Rolle des Öhi in ‚Heidi‘
Der Alm-Öhi, gespielt von Heinrich Gretler, ist eine zentrale Figur in Johanna Spyris berühmtem Kinderbuch ‚Heidi‘, das auch als Heimatfilm zahlreiche Zuschauer begeisterte. Als Vormund des Waisenkinds Heidi verkörpert der Öhi eine Mischung aus Strenge und Herzensgüte, während er Heidi in seine Almhütte aufnimmt. Die Naturliebe und der einfache Lebensstil des Öhi bieten der kleinen Heidi die Möglichkeit, inmitten der Alpen aufzuwachsen und eine tiefere Verbindung zur Natur zu entwickeln. Zugleich steht der Alm-Öhi in einem spannungsgeladenen Verhältnis zu Fräulein Rottenmeier, der strengen Gouvernante, die versucht, Heidi aus ihrer vertrauten Umgebung zu reißen. Hannelore Hoger, die die Rolle in einer neueren Filmadaption spielt, zeigt die Herausforderungen, die der Öhi überwinden muss, um für das Wohl von Heidi zu kämpfen. Trotz seiner manchmal rauen Schale offenbart der Öhi letztlich eine tief verwurzelte Zuneigung und Verantwortung für sein ‚Zucht‘-Waisenkind, wodurch er zu einer passiven Heldin in der Erzählung wird. Die Bedeutung des Öhi zeigt sich besonders in Heidis Entwicklung und ihrer Rückkehr zu einem Leben im Einklang mit der Natur.
Etymologie und historische Herkunft von Öhi
Öhi ist ein Begriff, der vor allem in der Südostschweiz und als Teil der bekannten Geschichte um Heidi eine besondere Bedeutung hat. Die Etymologie von Öhi lässt sich auf das Morphem ‚öhi‘ zurückführen, das im österreichischen Deutsch eine familiäre Bezeichnung für den Onkel darstellt. Die Herkunft des Wortes ist eng mit der Region verbunden, da es in unterschiedlichen Bedeutungen in lokalen Dialekten verankert ist. Historisch betrachtet findet sich der Begriff auch in verschiedenen Wörterbüchern und Lexemen, die die Wortgeschichte des Lexems dokumentieren. Das Österreichische Historische Institut als wissenschaftliche Einrichtung hat sich ebenfalls mit der Bedeutung und der Entwicklung des Begriffs auseinandergesetzt. Die Haupteinträge und Untereinträge zu Öhi zeigen, dass der Begriff nicht nur im Kontext von Heidi verwendet wird, sondern auch in der alltäglichen Sprache der Region. Dadurch erhält das Wort eine Vielzahl an Bedeutungen, die von der familiären Beziehung hin zu kulturellen Konnotationen reichen.
Ähnliche Begriffe und weibliche Formen
Der Begriff Öhi ist eng verbunden mit verwandten Begriffen wie Oheim und Mutterbruder, die in verschiedenen Regionen unterschiedlich verwendet werden. Insbesondere in der Südostschweiz wird der Ausdruck Öhi häufig verwendet, um auf eine männliche Bezugsperson hinzuweisen, ähnlich wie Onkel oder Opa. In der Literatur, etwa in Johanna Spyri’s „Heidi“, spielt der Öhi eine zentrale Rolle. Weibliche Formen des Begriffs finden sich in Ausdrücken wie Muhme, die eine weibliche Verwandte bezeichnet. Im Kontext von Gender und geschlechtergerechter Sprache wird auch die nichtbinäre Form genannt, die in einem modernen Gender-Wörterbuch behandelt wird.
Die biologischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind oft durch Chromosomen gekennzeichnet, wie die XX-Chromosomen für Frauen und die XY-Chromosomen für Männer. Diese Unterschiede betreffen auch die Geschlechtsorgane, Hormone und sekundären Geschlechtsmerkmale. So sind Vulva, Vagina, Eierstöcke, Östrogen und Brüste typisch für das weibliche Geschlecht, während Hoden, Penis und Testosteron für das männliche Geschlecht stehen. Der Begriff Öhi könnte im Kontext der Geschlechtsidentität auch Trans*, Inter* und queere Personen umfassen, die verschiedene sexuelle Orientierungen repräsentieren, darunter Lesben, Schwule und Bisexuelle.